Kommunikation und Bürgerbeteiligung / Konfliktschlichtung

Adressatengerechte (Risiko-) Kommunikation dient der Konfliktvermeidung. Trotzdem können während des Dialogverfahrens immer wieder Konflikte auftreten. Meist ist professioneller Rat vonnöten, wenn „das Kind mal in den Brunnen gefallen ist“. Um Konflikte zur Zufriedenheit alle Beteiligten aufzulösen, ist zunächst eine Analyse der Ereignisse, die zum Konflikt geführt haben, hilfreich. Danach müssen dann die jeweils geeigneten Instrumente zur Konfliktbehandlung identifiziert und eingesetzt werden.

-> Auslösefaktoren von Konflikten
-> Zu späte Information der Bürger über anstehende Planungsverfahren. Mangelnde Informationslage über den Standort und die Problemlagen der Bürger bei der Kommune.

->
Mangelnde Sensibilität der Behörden gegenüber den Anliegen und Befürchtungen der Bürgerinnen und Bürger




Abbildung 1: Protestierende Bürger


-> Nicht-Einhalten von Verabredungen oder von gemeinsamen Festlegungen bzw. es wurden gar keine Verabredungen oder Festlegungen getroffen

-> Standortwahl nicht nachvollziehbar für die Bürger

-> Ablehnung eines Standortes aus Gründen, die den Behörden nicht bekannt sind

-> Unkenntnis über die technischen Daten und damit der Kompromissgrenzen bei den jeweiligen Mobilfunk-Akteuren

-> Mangelhafte Zeitplanung: Kommunen müssen bezüglich ihres Planungsprozesses bedenken, dass sie sowohl ausreichend Zeit für die interne Abstimmung als auch für die Abstimmung mit den Bürgern einplanen müssen. Der Zeitplan muss zudem mit den Netzbetreibern abgestimmt sein. Der schlimmste Fall wäre, wenn die Kommune bei ihren Bürgern eine Stellungnahme anfordert und noch bevor das Feedback in der Kommune eingegangen ist, bereits die Baumaßnahmen starten.

-> Nichtabgestimmtes Vorgehen zwischen Kommune und Netzbetreiber: Es ist immer von Vorteil, wenn die Kommune über die wichtigen Schritte der Netzbetreiber informiert ist, um dem Bürger Rede und Antwort stehen zu können.

-> Es gibt kein Patentrezept für die Konfliktschlichtung
-> Für gelungene Kommunikation und Verhandlungsführung ist ein professionelles Projektmanagement Voraussetzung. Wenn die Fronten mal verhärtet sind, ist in der Regel professionelle Unterstützung vonnöten. Dann empfiehlt sich die Durchführung eines Mediationsverfahrens. Zumeist werden hierbei von einer neutralen Person bilaterale Vorgespräche mit Netzbetreibern und Bürgerinitiativen/Anwohnern geführt. Hierbei wird versucht Kompromissmöglichkeiten zu erkennen. Diese werden dann anschließend an einem „Runden Tisch“ diskutiert.

-> Aufbau eines kompetenten, kommunalen Konfliktmanagements, was auch in anderen Konflikten eingesetzt werden kann. Stärkung der sozialen, kommunikativen und verhandlungsbezogenen Kompetenzen der Mobilfunk-Akteure.


Weitere Informationen zu Verfahren der Konfliktschichtung können Sie bei DIALOGIK erfragen oder bei www.dstgb.de (pdf). Hilfreich ist zudem das Kapitel Selbstdiagnose.
Ratgeber von [DIALOGIK] im Auftrag des [BfS]