Mobilfunk und Gesundheit / Wirkungsweise elektromagnetischer Felder

Von Handys und Mobilfunkanlagen, aber auch von Radio- und Fernsehsendern geht hochfrequente elektromagnetische Strahlung aus. Hochfrequent bedeutet, dass die Frequenz des elektromagnetischen Bereichs von etwa 100 Kilohertz bis zu 300 Gigahertz reicht. Im Gegensatz dazu stehen elektrische und magnetische Felder (größer als 0 Hertz bis 100 Kilohertz), die vor allem bei der Energieerzeugung und der Energieübertragung eine Rolle spielen.

Im Wesentlichen werden zwei Wirkungsweisen elektromagnetischer Felder unterschieden: thermische und athermische (oder nicht-thermische) Effekte.

-> Thermische Effekte
Während bei niederfrequenten Feldern elektrische Ströme im Körperinneren fließen, wird bei den hochfrequenten Feldern die in das Körperinnere eingestrahlte Energie vorwiegend in Wärme umgewandelt. Diese thermischen Wirkungen sind für hochfrequente elektromagnetische Felder bekannt und in der Wissenschaft unumstritten. Um schädliche Wärmewirkungen für den Menschen zu verhindern, darf die Strahlenbelastung bestimmte Werte, die sogenannten Grenzwerte, nicht überschreiten. In Deutschland sind die Grenzwerte so festgelegt, wie sie von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und internationalen und nationalen Strahlenschutzkommissionen erarbeitet und empfohlen wurden. Dabei wurden erhebliche Sicherheitsfaktoren gegenüber dem Schwellenwert, von dem man mit gesundheitlichen Folgen rechnen muss, eingehalten. Würde also der Grenzwert, beispielsweise im Labor, tatsächlich überschritten werden, ist man bei den thermischen Effekten immer noch weit von einer direkten gesundheitlichen Belastung entfernt.

Als Messgröße dient eine Zahl, die SAR-Wert genannt wird. Sie gibt an, wieviel Energie von unserem Körper aufgenommen wird. Je niedriger der SAR-Wert, desto besser. Er sollte nicht über 0,6 Watt pro Kilogramm (W/kg) Körpermasse liegen und darf keinesfalls über 2 W/kg liegen. Generell gilt, dass thermische Effekte mit der Entfernung von der Quelle des elektromagnetischen Feldes rasch abnehmen.

-> Athermische Effekte
Während die thermischen Effekte allgemein anerkannt sind, gibt es um die Existenz und Wirkungsweise der athermischen Effekte heftige Diskussionen. Man versteht darunter mögliche biologische (Langzeit-) Wirkungen sehr schwacher, energiearmer elektromagnetischer Felder, die so gering sind, dass eine Temperaturerhöhung im Körper nicht messbar ist bzw. sehr niedrig bleibt. In einzelnen Untersuchungen an Zellen, Tieren und Menschen wurden beispielsweise Veränderungen des Zellstoffwechsels und der Hirnströme auch bei sehr geringer thermischer Belastung beobachtet. Ob diese messbaren Einflüsse auf das Gehirn zu negativen gesundheitlichen Folgen führen, ist umstritten. Bis heute gibt es aber keinen haltbaren kausalen Nachweis, der einen Zusammenhang zwischen athermischer Belastung im Niedrigdosisbereich und einer daraus entstandenen Erkrankung bestätigt hätte. Dennoch sehen hier auch seriöse Wissenschaftler weiteren Forschungsbedarf. Bei der immens großen Zahl von Handy-Nutzern in aller Welt müsste aber ein Effekt schon jetzt sichtbar sein, wenn dieser Zusammenhang in einem größeren Maße bestehen würde.

Die Grenzwerte berücksichtigen alle derzeit bekannten und für die Gesundheit bedeutsamen biologischen Wirkungen. Dies gilt für thermische und auch für gesicherte athermische Wirkungen. Besonders der letzte Punkt weist darauf hin, dass die ICNIRP in den letzten Jahren eine Vielzahl von Arbeiten zu athermischen Wirkungen geprüft und hinsichtlich ihrer Bedeutung für den Gesundheitsschutz bewertet hat.Auch zur Wirkung gepulster Felder des digitalen Mobilfunks hat die ICNIRP Stellung bezogen (ICNIRPin Health Physics, April 1996, Vol. 40, Nr. 4). ICNIRP Fazit: Bei Unterschreitung der empfohlenen Grenzwerte sind gesundheitliche Wirkungen durch gepulste elektromagnetische Felder auszuschließen.

Weiterführende Informationen zum Thema Wirkungsweise EMF finden Sie unter:
-> [http://www.bfs.de/elektro/hff/wirkungen.htm]
Ratgeber von [DIALOGIK] im Auftrag des [BfS]